Liebe Geschwister,
der lebendige Gott hat es so geführt, dass die Coronaepedimie vieles in unserem Land und unserer Gesellschaft aktuell außer Kraft setzt. Das betrifft auch uns. Es ist jetzt nicht dran, einfach mit anderen Mitteln weiterzumachen sondern innezuhalten.
Der heutige Sonntag, an dem wir unsere Gottesdienste das erste Mal ausfallen lassen, steht unter der Überschrift Okuli „Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien“ (Psalm 34,16). Wir geraten nicht aus seinem Blick. Wir sind geborgen in ihm. Wir können uns dem stellen, was kommt.
Zugleich gilt der Spruch für die kommende Woche „Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes“ (Lukas 9,62). Die Krise kann uns wachrütteln. Gott gibt uns die Chance der Besinnung und Umkehr, sich ganz an Jesus festzumachen. Wir haben die Zeit unsere Prioritäten zu überdenken. Es ist der Moment, die großen Fragen des Lebens neu zu stellen, unseren Alltag einer Überarbeitung zu unterziehen.
Nüchternheit ist dabei das Gebot der Stunde. Das gilt mit Blick auf das eigene Leben, Stärken und Schwächen, Sünde und Schuld neu zu benennen und zu bekennen. Das gilt mit Blick auf die Gesellschaft, nicht in Panik oder Resignation einzustimmen, sondern Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
Die Platzanweisung Gottes ändert sich in Notzeiten nicht, sie wird nur ganz neu drängend. „Wachet“ (Mk 13,37; 14,48) ruft uns Jesus zu. Unser Blick soll auf Gott gerichtet sein, der die Kraft hat, den Kelch dieser Notlage an uns vorbeigehen zu lassen oder auch zu trinken. Unsere Hilfe und Solidarität gilt dabei den Geschwistern und Menschen in unserem Umfeld. Wie können wir sie stärken? Die gute Antwort: Die Liebe Gottes hat da immer Wege gefunden. Um sie dürfen wir bitten.
Unser Gebet gilt nicht zuletzt allen, die in dieser Herausforderung Verantwortung tragen. Für sie um Weisheit zu bitten, ist unser Auftrag. Nicht weniger gelten unsere Gebete den Menschen, die sich im medizinischen und pflegerischen Bereich um unsere Mitmenschen kümmern und sich der Krankheit dabei selbst aussetzen. Beten wir nicht zuletzt für die Menschen, die von der Krankheit betroffen sind, die Ungewissheit und Angst befällt. Unsere Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat (Psalm 121). Er schläft und schlummert nicht. Seine Augen liegen wohlwollend auf uns. Er selbst möge unseren Blick ganz auf ihn richten.
Einen gesegneten Sonntag, wünscht euch,
euer Raphael

Autor: Raphael Vach von der Freien evangelischen Gemeinde in Frankenbach

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